Narrativ im Wandel

Jüdisches Museum Berlin, Architekt Daniel Libeskind (geboren 1946)

Der Politikkurs der Jahrgangsstufe 1 im Wirtschaftsgymnasium unter der Leitung von Sandra Butsch wurde zum Sommerforum Widen the Circle des Obermayerforums nach Berlin eingeladen, um die Projektarbeit zum Thema Botschafter*innen für Gurs zu präsentieren.

Die Veranstaltung dauerte vier Tage und diente dem Vergleich von Erinnerungsarbeit in den USA und in Deutschland. Es waren hochkarätige afro-amerikanische Historiker*innen, Aktivist*innen und Künstler*innen da, die einen sehr interessanten Einblick in die Thematik auf der anderen Seite des großen Teichs gaben.

Eine der Veranstaltungen titelte:

Auseinandersetzung mit der Vergangenheit: Veränderungen von Narrativen in den USA und Deutschland

Das Forum zeigte die Faktoren auf, die beeinflussen, wie man Geschichte wahrnimmt, z. B. wie sich Erzählungen mit jeder Generation verändern, wie neue Forschungsergebnisse historische Erzählungen beeinflussen können und welchen Einfluss lokale demografische Gegebenheiten und die politische Landschaft auf die Interpretation der Geschichte haben. Die Bekämpfung von Hass in den einzelnen Ländern hat zwar unterschiedliche Facetten, jedoch gibt es viel, was man voneinander lernen kann (zum Video der Veranstaltung:
https://widenthecircle.org/events/changing-narratives).

Unsere Schüler*innen Lea Bulat und Kim Fischer haben sich zum ThemaGedanken gemacht:

Welche Veränderungen wollen wir erreichen? Was und wie muss das geschehen?

Beim Widen-the-Circle-Treffen haben wir die vielen verschiedenen Perspektiven von Menschen aus Frankreich, Deutschland, Griechenland und auch den USA kennengelernt. Wir haben verschiedene Methoden gehört, aber uns auch einige eigene Gedanken dazu gemacht. Uns ist es wichtig, dass wir andere Menschen über Themen wie Rassismus, Antisemitismus sowie Diskriminierung in jeglicher Form informieren und auch dazu bewegen, sich dagegen einzusetzen. Natürlich ist es einfach, sich darüber in der Theorie Gedanken zu machen. Die tatsächliche Durchführung ist schwieriger. Bei diesem Treffen in Berlin haben wir einige neue Kontakte geknüpft, mit welchen wir nun auch durch mögliche internationale Projekte versuchen können, das Thema gerade den jüngeren Menschen anschaulicher zu machen. Wir wollen, dass es ein Thema wird, mit dem sich im Vergleich zur Weltpopulation nicht nur eine Hand voll Personen beschäftigt, sondern eine deutlich größere Gruppe. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg, weshalb stetige, kleine Projekte der beste Anfang auf dem Weg in eine bessere Welt sind.

Lea Bulat, Jahrgangsstufe 1

Wie haben die letzten vier Tage meine Perspektive geändert?

Durch die letzten vier Tage ist mir wieder klar geworden, dass selbst, wenn jede*r nur eine Kleinigkeit beiträgt, etwas Großes entstehen kann. So unterschiedlich die Herangehensweise an die Thematik, die Umsetzung der Erinnerungsarbeit und die Menschen auch sein mögen, egal ob Jung oder Alt, Schüler*in oder Lehrer*in, Laie/Laiin oder Experte/Expertin, religiös oder nicht, sich darum bemühen – jede*r ist willkommen, jede*r kann etwas tun, etwas bewegen, wenn er/sie will! Und diese Vielfalt ist wichtig für eine gelingende Erinnerungskultur.

Durch internationale Treffen von Menschen aller Art wie dem Widen-the-Circle-Sommerforum 2023 in Berlin wird bewusst, wie weit die Erinnerungsarbeit schon gekommen ist und was noch getan werden muss, was nicht in Vergessenheit geraten und vor allem nicht totgeschwiegen werden darf. Die Shoah, Antisemitismus, Sklaverei, Rassismus sind Teil unserer Geschichte und Gesellschaft, der Umgang damit entscheidet über unser Zusammenleben und ist essentiell für unsere Zukunft, daher müssen wir als junge Generation jetzt damit anfangen, all dies aufzuarbeiten, um eine lebenswerte Zukunft zu schaffen.

Kim Fischer, Jahrgangsstufe 1

 

(Hinweis: Klicken Sie auf ein Bild, um die ganze Fotostrecke zu sehen.)

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