Ein Abend der Begegnung – Schüler*innen besuchen die Gala im Rahmen der Africa Week

Ende September fand im Bürgerhaus Zähringen in Freiburg im Rahmen der Africa Week Germany 2025 eine Gala mit Gästen aus Politik, Kultur und Zivilgesellschaft statt, zu der auch eine Gruppe Schülerinnen und Schüler der Geschichts-AG des Walter Eucken-Gymnasiums und der Kaufmännischen Schulen I eingeladen war. Die AG beschäftigt sich intensiv mit Themen wie Kolonialismus und Rassismus gegenüber Schwarzen – insbesondere in der Zeit des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit – und vergleicht dabei die Erfahrungen in Deutschland und Frankreich.

 

Eindrücke des Abends

Bereits beim Betreten des Veranstaltungsortes war die Atmosphäre geprägt von einer Mischung aus Feierlichkeit, Austausch und Reflexion. Die Schülerinnen und Schüler, deren schulisches Projekt sich mit Kolonialgeschichte und rassistischer Diskriminierung beschäftigt, traten in einen Raum, in dem afrikanische Perspektiven sichtbar gemacht und gewürdigt wurden.

Ein besonders bewegender Moment war die Begrüßungsrede von Oberbürgermeister Martin Horn, der seine Verbundenheit mit Afrika und die Bedeutung des interkulturellen Dialogs betonte. Sein Bekenntnis zu Solidarität und Respekt gegenüber Menschen afrikanischer Herkunft war eine starke Geste in einem Umfeld, in dem oft von Differenz und Ausgrenzung die Rede ist.

Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt des Urenkels von Nelson Mandela (Dr. Siyabulela Mandela), der als Friedensaktivist auftrat. In seiner Rede appellierte er eindringlich an die Notwendigkeit von Zusammenhalt, Verständigung und dem Bau von Brücken zwischen Kontinenten und Kulturen – Themen, die auch im Schulprojekt der AG im Zentrum stehen.

 

Emeka Udemba: ein Partner für das Schulprojekt

Das Engagement der Schülerinnen und Schüler soll in ein konkretes Projekt mit dem Künstler Emeka Udemba münden. Udemba, 1968 in Enugu (Nigeria) geboren, lebt und arbeitet heute in Freiburg. Seine künstlerischen Arbeiten – in Fotografie, Malerei, Installation und Mixed Media – thematisieren Identität, „Othering“, Medienrepräsentation und epistemischen Kolonialismus. 

Seine Arbeitsweise verbindet visuelle Sprache mit historischen und gesellschaftlichen Fragestellungen. So nutzt er in seinen Bildkompositionen oft Collagen und Fragmente medialer Bilder, um aufzuzeigen, wie Informationen und Zuschreibungen (z. B. über Herkunft, Hautfarbe, Migration) die Wahrnehmung von „Anderen“ beeinflussen. 

Ein Projekt gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern wäre eine bislang seltene Verbindung von schulischer Forschung und künstlerischer Praxis: Die Jugendlichen könnten eigene Recherchen, Zeitzeugenberichte oder archivalische Materialien einbringen, und Udemba könnte sie visuell interpretieren oder mit ihnen gemeinsam künstlerische Ausdrucksformen entwickeln. Der gestrige Abend bot bereits erste Gespräche und Ideenansätze für eine solche Kooperation.

 

Bedeutung für die Schul-AG und Perspektiven

Für die Schülerinnen und Schüler war der Abend mehr als nur ein Ausflug: Er war eine Begegnung mit Stimmen und Perspektiven, die ihre Auseinandersetzung mit Kolonialismus und Rassismus vertiefen können. Indem sie sehen, wie Künstler, Aktivist*innen und Kommunalpolitik miteinander ins Gespräch treten, erleben sie, dass Geschichte nicht abgeschlossen ist, sondern weiterwirkt und dass Visionen für eine gerechtere Zukunft möglich sind.

S. Butsch

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